Der britische Einfluss beim Bordighera Lawn Tennis Clubs

Kunst & Kultur, Modisch

Es ist inzwischen Geschichte. Nicht jeder weiß, dass der Club, der sich heute im Zentrum von Bordighera befindet, der erste italienische Tennisclub war, dank des Kolonialismus und England.

Es war das Jahr 1878, als man in Bordighera damit begann auf den ersten Feldern in der Nähe der öffentlichen Gärten und der Chiesa Anglicana Tennis zu spielen. Der Engländer Wingfield brachte diesen Sport nach Bordighera, das für das milde Klima am Mittelmeer bekannt war. So begann die Geschichte des „Bordighera Lawn Tennis Clubs“. Hinter der Chiesa Anglicana entstand ein Treffpunkt für Athleten und Freizeitsportler, im freundschaftlichen Wettbewerb mit dem englischen Komitee des Bischofs von London und Gibraltar. Vor dem Krieg von 1914, realisieren die beiden Vereine neun Felder und nach dem Krieg, als die britische Gemeinde aus mehr als dreitausend Bürgern besteht, beeilte sich der Anonyme Sportverein und die britischen Kolonien sechs weitere „Courts“ einzurichten. Sobald die Spannungen des Krieges nachließen begannen die Amateur-Wettkämpfe, um die die blutigen Jahre des Krieges mit Hilfe eines eleganten Sports, dass die britische Welt so liebte, zu entschärfen. Unter den lokalen Turnieren wird im Jahr 1925 das erste interne Turnier, der „BAIN CUP“ organisiert. Aber bereits zwei Jahre später, im Jahr 1927, organisierte der Verein internationale Wettbewerbe auf hohem Niveau: den „LONG CUP“ für Profisportler, den „VERA CUP“ nur für Frauen, sowie zwei weitere Cups für Jugendliche „Under 16“. Die Turniere wurden im Frühjahr gespielt, als die englische Kolonie ihren saisonalen Aufenthalt im milden Winter von Bordighera abschloss. Das war die Zeit, als der Club von Bordighera zum renommiertesten Club der Côte d’Azur wurde.

Vom adligen Applaus des Königs von Schweden und der Prinzessinnen Mafalda und Giovanna von Savoyen begleitet, spielten auf den sechzehn „roten“ Feldern der „Palmenstadt“  international bekannte Spieler, wie der große Tilden, Lacoste, Cochet, Hopman, und nationale Spieler, wie De Morpurgo, De Stefani und Vido. Die Tradition hält bis heute an.

Der Einfluss der englischen Bourgeoisie im Urlaub in der Stadt der Palmen hat außerdem dazu geführt, -um beim Thema England und Tennis zu bleiben-, dass in Italien die erste italienische Produktionswerkstatt von Tennisschlägern entstand, das Unternehmen S.I.R.T. Ende des neunzehnten Jahrhunderts wurde die ligurische Stadt, bekannt für ihr mildes Klima und die Schönheit der Orte, von einer Kolonie britischer Touristen besucht, fast alle mit dem Militär verbunden, die vor der Londoner Kälte flüchteten und die Blumenriviera als „zweite Heimat“ gewählt hatten. Die Villen, die von den Engländern bewohnt wurden und zum größten Teil von Parks und Gärten umgeben waren, besaßen in einigen Fällen einen eigenen „Tennis-Court“. Kapitän C.W. Murray, der es satt war sich für die Tennisschläger immer an London wenden zu müssen, hatte eines Tages die Idee, die Schläger an Ort und Stelle produzieren zu lassen und wandte sich so an die renommierte Firma Nada & Billour in Bordighera, die sich außer dem Bau von Möbeln, zumindest teilweise der Realisierung von Schlägern widmete.

Innerhalb weniger Jahre eroberten die Schläger „Made in Bordighera“ mit britischer Marke, die Tennis-Fans aufgrund ihrer hervorragenden Eigenschaften.

Die S.I.R.T. (Italienische Gesellschaft für Tennisschläger) hatte die nötige Erfahrung in der Holzverarbeitung erworben. Die Brüder Giovanni und Federico Billour, Söhne eines der Firmengründer, hatten den Duft des Business geschnuppert und sich nach dem Ende des Ersten Weltkriegs so ausgestattet, dass sie die ursprüngliche Firmenaktivität aufgaben und sich nur noch der Herstellung von Tennisspielern widmeten.

[Donatella Lauria]