Wer zum ersten Mal nach Bussana kommt, wird mit einer in gewisser Hinsicht surrealen Szene konfrontiert. Lässt man die nach dem Erdbeben Ende des 19. Jahrhunderts neu erbaute Stadt mit ihren berühmten Stränden – und Lieblingsziel vieler Touristen im Sommer- hinter sich, und fährt man ein paar Kilometer in Richtung Hinterland, ändert sich die Landschaft dieses charmanten Ortsteils von Sanremo radikal. Hier scheint die Zeit an jenem Mittwoch, dem 23. Februar 1887, als ein heftiger Erdbebenruck das schöne Dorf auf dem Hügel hinter dem kurvigen Sanremo dem Erdboden gleichgemacht gemacht hat, stehen geblieben zu sein. Von diesem Tag an wurde der Ortsteil von seinen Bewohnern für eine lange Zeit verlassen. Fast ein Jahrhundert lang war von diesem wunderbaren Ort auf den Ruinen eines mittelalterlichen Dorfes gebaut, nur eine Ansammlung von leeren und weitgehend unsicheren Häusern mit ein paar steilen und engen Gassen übrig, die nur von ein paar wilden Katzen frequentiert wurden. Dann in den späten 50iger Jahren kam ein Keramikhersteller aus Turin, Clizia (Pseudonym von Mario Giani), auf die Idee hier eine internationale Gemeinschaft von Künstlern zu gründen. So kam es, dass in den frühen 70iger Jahren Bussana bereits von Dutzenden von Malern, Schriftstellern, Bildhauern und Dichtern aus aller Welt bevölkert war. Nach und nach wurden die alten Kellereien umgebaut und das Dorf wurde wieder, unter Beibehalt einer märchenhaften und in gewisser Weise gotischen Atmosphäre zum Leben erweckt.
Die Künstler aus aller Welt haben Bussana Vecchia als ihren Wohnsitz gewählt und organisieren von Zeit zu Zeit Ausstellungen und Evente.