Monet, Bordighera und Beodo

Kunst & Kultur, Meer & Land

„Alles ist zu bewundern, täglich ist das Land schöner und ich bin von der Landschaft verhext.” So hatte Monet die Landschaft von Bordighera in einem Brief an seinen Pariser Händler im Januar 1884 beschrieben, als er an der italienischen Riviera angekommen war. Der große Impressionist war vom Licht und den Farben verzaubert, die er als „reine Magie“ bezeichnete.

Während seines Aufenthalts in der Stadt der Palmen wohnte Monet in der Pension Anglaise und bewegte sich unermüdlich mit seiner Staffelei von einem Ort zum anderen, um die Schönheit der Landschaft zu verewigen.

In 79 Tagen realisierte er gut 38 Gemälde und verewigte auf der Leinwand Einblicke in Villen, Gärten und Landschaften. Er arbeitete „en plein air“ und versuchte alles zu erfassen, was ihn beeindruckte: das glitzernde Meer, exotische Palmen und die üppige Vegetation der Hügel von Bordighera. Besonders beeindruckt war er vom Garten Moreno, dem er ein Gemälde widmete. „Ein Garten wie dieser ist unvergleichbar – schrieb Monet – er ist einfach unglaublich; alle Pflanzen aus dem  Universum scheinen dort spontan zu wachsen.“ Das Bild ist heute in der Norton-Gallery und School of Arts in Palm Beach ausgestellt.

Ein weiterer Ort, der den Künstler inspirierte ist sicherlich der Hügel hinter der Altstadt mit dem ehemaligen Aquädukt, welches einst die Häuser und das Land mit Wasser versorgte und heute ein wunderschöner Spazierpfad ist, der so genannte „Beodo“. Der Weg beginnt direkt vor der Stadt (in Richtung Via dei Colli), führt unter einem Tunnel hindurch und steigt im Tal des Sassoflusses über einen alten Saumpfad an. Weiter geht es entlang der Küste auf Landstrichen, die durch Trockensteinmauern gestützt werden und von Mimosen und Ginster, Olivenbäumen, Kakteen und Palmenwedel gesäumt sind. Der erste Abschnitt des Wegs hat einen Blick auf die Küste, bis er dann in Richtung Hinterland bis zum Dorf Sasso führt. Folgen Sie einfach dem Zauber der Natur und ihren Farben, die einst den Künstler so verzauberten. Und genau dieses Val del Sasso wurde von Monet während einer seiner Ausflüge porträtiert, wie auch ein Bauernhof, der sich neben dem Aquädukt-Kanal erhob.

Die Stadt Bordighera hat die Gärten auf der Via Romana, die einst Teil des heute nicht mehr existierenden Gartens Moreno waren, nach Claude Monet benannt.

[Samirah Muran]

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